Tipps

Leider sind es keine guten Nachrichten, welche wir euch hier unter der Rubrik „Tipps“ bekannt geben müssen. Zum nun bereits dritten mal in Folge wurden unsere Fließgewässer, die Flöha und die Zschopau, im abermals sehr strengen Winter 2010 / 2011 von Kormoranen und Gänsesägern als Nahrungsrevier „ausgesucht“! Dabei waren es insbesondere im Stadtgebiet ca. 20 Gänsesäger, welche von Mitte Dezember bis Anfang März unsere Fischbestände äußerst stark dezimierten. Das zumeist glasklare Wasser kam diesen Vögeln zudem bei ihrer Jagd sehr zugute. Bei einigen „Angelversuchen“ wurde zumeist gar nichts oder nur Fische aus dem „Kindergarten“ gefangen. Unsere Flüsse sind fast leergefressen! Etwas Optimismus verbreitet die Tatsache, das die Fische der Flöha von deren Mündung in die Zschopau bis zum Wehr von Flöha – Gückelsberg so „clever“ waren, das sie den Untergraben der stillgelegten WKA als Wintereinstand aufsuchten. Scheinbar alles, was es an Fisch im Fluss gab, „rettete“ sich in den fast stehenden, relativ flachen, aber auch sofort zufrierenden Untergraben. Dieses „Schauspiel“ beobachteten wir schon im letzten Jahr. Um die noch übrig gebliebenen Fischbestände zu schützen, wurde durch die Gewässerkommision des AVS dieser Gewässerabschnitt sofort und bis auf weiteres für jegliches Angeln gesperrt ! Rote Schilder weisen darauf hin! Habt bitte Verständnis dafür. Im Frühjahr wandern die Fische wieder in den Fluss zurück. Unter den heutigen Bedingungen ist Hege wichtiger denn je!

An der Zschopau im Stadtgebiet gehen die Baumaßnahmen zum Hochwasserschutz in die nächste Runde. Nachdem im Januar / Februar über 100!! Uferbäume gefällt wurden, „erobern“ nun wieder die Bagger den Fluss. Gerade die teils großen Bäume spendeten in den heißen Sommermonaten Schatten und leisteten so einen Beitrag, die Wassertemperatur niedrig zu halten. Aber wen interessiert das schon? Zur Zeit werden an drei Stellen Erdmassen in den Fluss geschüttet, um von der Wasserseite aus neue Mauern zu bauen. Zu allem Übel wird dafür oft tonige Erde verwendet. Die Schlammfrachten ersticken alles Leben am Gewässergrund. Die einst so struckturreiche Zschopau verkommt nach jedem Bauabschnitt immer mehr zu einem „Kanal“. Es gibt keine Gumpen, unterspülte Ufer, Rinnen, Sandbänke oder gar Totholz im Fluss. Seit 2002 stehen hier ununterbrochen Bagger im Wasser und eine interessante Angelstelle nach der anderen verschwindet. Fische haben bei diesem „Projekt“ absolut keine Lobby! Gerade die noch bis 2003 fast schon massenweise vorkommenden Barben sind fast gänzlich verschwunden. Ein gezieltes Angeln ist nicht mehr möglich. Wenigstens der Wehrteich in Flöha – Plaue steht uns seit letztem Jahr wieder uneingeschränkt zur Verfügung- auch die Arbeiten oberhalb der Straßenbrücke sind endlich beendet.

Vielleicht konnte sich doch der eine oder andere Fisch über den Winter retten. Die Hoffnung stirbt zuletzt! Petri Heil für 2011

Vorstand des ASV Flöha e.V.


Die Bauarbeiten am Zschopauwehr in Plaue gehen zügig voran. Durch den Bau einer großzügigen Fischtreppe, mit Aalabstieg!, wird dieses sogenannte Flusskraftwerk (ohne Ausleitungsstrecke) sicherlich nicht die bekannten negativen Auswirkungen anderer WKA haben. Im Gegenteil, allen aufstiegswilligen Fischen wird nun der Weg flussauf nicht mehr versperrt bleiben. Mit Besorgnis erwarten wir hingegen die bereits begonnenen Baumaßnahmen an Flöha und Zschopau im Stadtgebiet zum Hochwasserschutz, mit dem angestrebtem Schutzziel "HQ 100". Dazu werden 36 Hochwasserschutzmaßnahmen auf nur 8,25 km Flusslauf umgesetzt! 13 Millionen Euro sollen "verbaut" werden. Keine Frage,Hochwasserschutz hat vor allem Innerorts oberste Priorität. Sollten sich jedoch die Bagger wieder, wie schon so oft, mehr im Wasser unserer Flüsse als am Ufer bewegen, werden die ohnehin schon stark in Mitleidenschaft gezogenen Fischbestände weiter leiden. Aale, Barben und äschen wurden bereits letztes Jahr kaum noch gefangen. Ein Karpfenansitz am Plauner Wehrteich wird wohl auch dieses Jahr noch nicht wieder möglich sein. Also insgesamt keine besonders guten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Fischwaid an Flöha und Zschopau innerhalb der Ortsgrenzen!

Fischtreppe
Wehranlage
Nach wie vor gleicht die Wehranlage an der Zschopau in Flöha-Plaue einer Baustelle. Nachdem die neue WKA nahezu fertiggestellt ist, wird nun das historische Wehr saniert und im Anschluss eine neue Ufermauer oberhalb errichtet.
Blick auf die großzügig bemessene Fischtreppe, welche hoffentlich entgegen den vielen "Alibiebauten" an anderen WKA gut funtionieren müsste!           

Nachdem im Mai 2009 die neu errichtete Wasserkraftanlage in Flöha - Plaue an der Zschopau ans Netz ging, ist auch der Wehrteich wieder in vollem Umfang zu beangeln. Ein Erstbesatz mit K2, K3 und Schleien erfolgte bereits im Mai und wurde im Oktober 2009 durch K 3 und Schleien aus unserer Aufzucht ergänzt.
Leider ließen bereits Ende Oktober beobachtete Kormorane an Flöha und Zschopau für den bevorstehenden Winter nichts Gutes erahnen. Als dieser dann zu Jahresbeginn alle „Register" zog und alle stehenden Gewässer mehr oder weniger schnell zufroren, begann ein dramatischer Zuzug von Kormoranen. Unsere Flüsse, so auch Flöha und Zschopau, wurden zum wiederholten mal zum Jagdrevier der schwarzen Vögel. Durch die vielen sogenannten Hochwasserschutzmaßnahmen in der Ortslage wurden zahlreiche „Schwellen" bzw. Anlandungen abgebaggert, in dessen Folge die Fließ­geschwindigkeit stieg und die Wassertiefe aber zugleich abnahm. Diese Flusstrecken, welche sonst zufroren, waren nun trotz der strengen Minusgrade eisfrei, so dass die Vögel bei glasklarem Wasser an unseren Flüssen leichtes Spiel hatten! Bereits Ende Januar war der „Spuk" größtenteils vorbei. Flöha und Zschopau waren schlichtweg leergefressen! Doch dessen nicht genug: hatten die Kormorane wenigstens zu Anfang noch etwas Scheu im direkten Stadtgebiet zu jagen, waren hier ca. 30-40 Gänsesäger eifrig am Fischen! Diese schmucken Vögel, welche ebenfalls bereits seit Anfang Januar hier ihr Winterquartier aufgeschlagen hatten, halten sich mehr an kleinere Fische, die Kormorane hingegen bevorzugen handfestere Beute. Selbst nicht mehr zu verschlingende Fische wurden aufs Randeis gezerrt! Wie z.B. eine Barbe von 60 cm Länge!! Gerade hatte sich der Äschenbestand der Zschopau etwas erholt. Was wird wohl an Fischen nach diesem intensiven Fraßdruck durch diese Vögel noch übrig sein?   

Halten wir Maß!
Auch maßige Fische können zur Bestandsregenerierung zurückgesetzt werden!!
Aber wer weiß, vielleicht ist ja auch gar keine Äsche, Bachforelle oder Barbe mehr an den Haken zu bekommen. Unter Umständen müssen wir mit dem Fang von Döbeln noch zufrieden sein.

Wehr
Foto: Das Plauner Zschopauwehr im Januar 2010

Endlich ist das vordem für Fische unüberwindbare Hindernis dank großzügiger Fischtreppe und innovativem Aalabstieg passierbar geworden. Am rechten Bildrand ist die Turbinenkammer zu erkennen. Eine Ausleitungsstrecke bei diesem so genannten Flusskraftwerk gibt es nicht. Die Zschopau hat schon nach knapp 50 m ihr Wasser zurück. Weiterer positiver Nebeneffekt: das Eis auf dem Wehrteich schützt die dort lebenden Fische zumindest zeitweise vor Kormoran und Gänsesäger.